Touristik

Natur und Landschaft


Hier erhalten Sie einen Einblick in unsere schöne Landschaft und Naturereignisse

  • Der Arensberg (Arnulphusberg)

    Ein be­eindruckender Blick in das Innere eines erloschenen Vulkans


    Eine mächtige Vulkankuppe, entstanden vor zig Millionen Jahren.


    Der Arensberg ist die einzige bedeutendere Vulkankuppe in der ehemaligen VG Hillesheim, die aus der Tertiär-Zeit (vor 6-1,7 Millionen Jahren) stammt.

    Die vulkanische Tätigkeit der Tertiär-Zeit hatte ihr eigentliches Zentrum in der Hocheifel östlich der ehemaligen VG Hillesheim. Die zwei Ausbruchstellen, die von dem vulkanischen Förderzentrum des Arensbergs ausgingen, liegen ungefähr 32 bzw. 24 Millionen Jahre zurück.

    Während der ersten Ausbruchsphase des Arensberg-Vulkans hatten die aufsteigenden Magmen Schiefer- und Sandsteinschichten aus der Unterdevon-Zeit, Kalksteinschichten aus der Mitteldevon-Zeit sowie Buntsandstein- und Muschelkalkschichten aus der Trias-Zeit durchdrungen. Dabei haben sie Bruchstücke dieser Gesteinsschichten mitgerissen und aus dem vulkanischen Schlot herausgeschleudert. In den Tuffablagerungen des Arensbergs finden sich so unter anderem auch bis kubikmetergroße Buntsandsteinstücke am Stolleneingang.

    In den mitgerissenen Kalksteinblöcken haben sich durch den Hitzekontakt mit der glutflüssigen Basaltlava zahlreiche neue Minerale (Kalksilikatminerale) gebildet. Auch der Basalt im Kontakt zum kalkigen Nebengestein ist reich an Drusen, die mit Mineralien (Zeolithe) gefüllt sind.

    An Hand der Buntsandstein- und Muschelkalk-Gesteinseinschlüsse in Basaltlava und Tuffen des Arensbergs lässt sich belegen, dass zum Zeitpunkt des ersten Ausbruches noch Gesteinsschichten aus der Trias-Zeit das Gebiet hier bedeckten. Die Triasablagerungen waren damals- also wesentlich weiter verbreitet, als heute noch zu erkennen ist. Die Triasschichten müssen vorzeiten im Bereich des Arensbergs eine Mächtigkeit von 30 – 50 Metern gehabt haben.


    Die Entstehungsgeschichte des Arensbergs

    Zu Beginn der vulkanischen Tätigkeit erfolgten Gasausbrüche, die mit relativ ruhigen Auswurfs- und Ausblasungstätigkeiten sowie mit Ablagerungen von feinkörnigen Aschen (Tuffen) verbunden waren. In Tuffen, die aus diesen Aschenablagerungen hervorgegangen sind, finden sich nur wenige, überwiegend kleinere Fremdgesteinseinschlüsse aus den Sandsteinschichten der Unterdevon-Zeit.

    Mit zunehmender Auswurftätigkeit brachen randlich von der Schlotwand Gesteinsschollen in den erweiterten Förderkanal. Dadurch waren die ausgeworfenen Aschen reich an Nebengesteinsbrocken (Blocktuff). Anschließend erfolgte der Auswurf von Basalt-Schlacken (Schlackentuff).

    Mit fortschreitender Entgasung der Magmenkammer kam es dann zum Aufstieg von zähflüssigerer Basaltlava. Sie drang in die mächtigen Tuffablagerungen, die über dem Schlot liegen, kuppenförmig ein. Nach dem Abklingen der vulkanischen Tätigkeit vor ca. 32 Millionen Jahren erstarrte dann die Basaltlava schnell, wobei senkrecht zur Abkühlungsfläche durch Schrumpfung dicke Basaltsäulen ausgebildet wurden.

    Ca. 8 Millionen Jahre nach dem ersten Ausbruch kam es dann vor 24 Millionen Jahren erneut zum Aufstieg von Basaltlava. Dieses Mal erstarrte die Basaltlava relativ langsam, so dass sich senkrecht zur Abkühlungsfläche dünne Basaltsäulen bildeten.

    Bei Sprengarbeiten wurden auf dem ehemaligen Gipfel des Arensberg zahlreiche Funde aus römischer bis mittelalterlicher Zeit gemacht. Es wird vermutet, dass der Arensberg der Standort der verschwundenen Burg Spiegelberg war.

    (Quelle: GEO-Pfad ehem. VG Hillesheim)

    Video Arensberg, 3 D Animationen, bereitgestellt von der Tourist-Information Gerolsteiner Land

    Bedeutung und Namen – Arnulphusberg/Arensberg

    Orts- und Flurnamen wurden zunächst nur mündlich weitergetragen. In späteren Dokumenten erscheinen sie nicht in einheitlicher Schreibweise, sondern in verschiedenen Varianten, die nacheinander oder gleichzeitig gebraucht wurden. Es dauerte Jahrhunderte, bis sich unsere heutige, sozusagen „amtliche“ Lesart herausgebildet hatte. Der Arnulphusberg hat einige Varianten durchlaufen:

    • 1023                    Arnolfesberc
    • 1026                    Arnolfesberch
    • Um 1200             Arnolfberch
    • 1308                    Mons s. Arnoldi
    • Um 1400             Mons sancti Arnoldi
    • 15. Jh.                 Mons s. Arnolphi
    • 1510                    Mons s. Arnulphi
    • 1585                    S. Arensbergh
    • Vor 1659             S. Arentzberg
    • 1676                    S. Arnulphi Berg
    • Um 1680             Arensberg;
    • 1683                    S. Arnsbergh
    • 17. Jh.                 Arentsbergh
    • 1734                    St. Arnsberg
    • 1737                    S. Arentsberg
    • 1809                    Arensberg

    Die Besonderheit ist, dass der Berg zwei Namen hat: Arnulphusberg und Arensberg. Noch heute werden beide Bezeichnungen nebeneinander verwendet. Der Name Arnulphusberg kann erst mit der Gründung einer dem heiligen Arnulphus geweihten Kirche aufgekommen sein – also in einer Zeit, als die Bergnamen längst „vergeben“ waren. Denn Bergnamen gehören ebenso wie die Fluß- und Gewässernamen zu den ältesten Sprachresten überhaupt; ihre Ursprünge gehen nicht selten in vorrömische oder sogar vorkeltische Zeit zurück.

    Obwohl er in den Urkunden erst ab dem 16. Jahrhundert auftaucht (und dort zunächst nur in der Mischform als „Sankt Arensberg“), scheint der Name Arensberg tatsächlich eine eigenständige, wahrscheinlich ältere Bezeichnung für den Arnulphusberg gewesen zu sein. Dafür spricht auch, dass der Arensberg nicht allein dasteht, sondern viele „Verwandte“ hat, von denen kein einziger irgendeine Beziehung zum Heiligen Arnulphus erkennen lässt.

    (Quelle: Dorfchronik Walsdorf-Zilsdorf)

    Arnulfuskapelle

    Wallfahrtskapelle von 1182

    Durch den Basaltabbau musste auch Wallfahrtskapelle von 1182 dem Steinbruch weichen. An sie erinnert heute die kleine Kapelle am Wegesrand. Nur mehr Reste eines uralten Kreuz­wegs mit seinen Bet­stationen sind vorhanden. Die ehemalige Kirche, sehr wahrscheinlich auf den Fundamenten eines römisch-keltischen Tempels errichtet, war dem Heiligen Arnulfus geweiht. Der Sage nach soll sie im 7. Jahrhundert erbaut worden und damit wohl eine der ältesten Kirchen im Eifelraum gewesen sein. Weiter will die Volks­überlieferung wissen, der Heilige habe dort lange als Eremit gelebt. Um das Jahr 1000 stand die Kirche unter dem Schutz der Trierer Abtei St. Maximin, während die weltlichen Herren die Burgherren von Daun waren. In alten Zeichnungen befindet sich die Kirche auf halber Höhe des Bergs und ist als stattliches, weithin sichtbares Gotteshaus charakterisiert.

    Die Arnulfuskapelle war über Jahrhunderte die Pfarrkirche für Walsdorf und Zilsdorf. Noch 1719 steht geschrieben, dass sie vier Altäre und Reliquien des Heiligen Arnulfus besaß. 1825 wurde sie wegen Baufälligkeit abgerissen. Drei Jahre später erhielt Walsdorf mit seinen heute rund 900 Einwohnern eine eigene Pfarrkirche, immer noch dem Kirchenpatron Arnulfus geweiht. Für diesen Neubau wurde teilweise das Material der alten Kirche vom Arnulfusberg verwendet. Auch ihr Inventar hat man größtenteils in die neue Pfarrkirche übertragen.

    Bis 1870 wurden die Toten von Walsdorf-Zilsdorf noch auf dem uralten Friedhof am Berg bestattet. Als sich aber der Basalt­steinbruch immer mehr ausdehnte und die Trümmer der Kirche mitsamt dem Kirchhof verschwinden ließ, retteten die Einwohner die Gebeine ihrer verstorbenen Vorfahren und überführten sie 1928 auf den neuen Friedhof in Walsdorf.


    Weiter wird vermutet, dass der Arensberg Standort der verschwundenen Burg Spiegelburg und die ehemalige Arnulfuskirche deren Burgkirche war. Mehrere Ritterfamilien und Kirchenpröpste mit Namen „von Spigilberg“ sind im 13. Jahrhundert urkundlich nachweisbar. Beim Abbau des Basaltgesteins wurde eine Fülle mittel­alterlicher Mörtelmauern und Keramik festgestellt und bei Grabungen 1927 die Fundamente eines Turms und weiterer Gebäude entdeckt. So ist in alten Dokumenten auch mehrmals die Bezeichnung „Spiegelberg“ für den Arensberg aufgeführt. Die Spitze des Bergs hieß „auf der Spiegelburg“.


    (Auszüge aus einem Bericht von Alois Mayer, Daun)

    Der Arnolfusberg bei Zilsdorf

    Aus dem Buch: Allerhand aus dem Eifelland von Andreas Eckers, Lehrer aus Daun

    Erschienen im Jahre 1900

    Der Goßberg

    Kaum eine Region in Deutschland ist so gespickt mit Vulkane wie die Eifel. In Ausbruchzyklen im Tertiär und Quartär fand Magma seinen Weg an die Erdoberfläche und es entstanden Vulkanbauten und Maare, die das heutige Bild der Eifel in unverkennbarer Art prägen. Abbauspuren und Artefakte belegen, dass schon der Mensch in der Vorzeit vulkanische Werk- und Baustoffe schätzte. Die Abbautradition von Vulkanen hat sich bis heute in der Eifel fortgesetzt. Viele aktive Steinbrüche lassen heute einen Einblick in die Entstehung der einstigen Feuerberge zu. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Geowissenschaftler ihren Weg in die Eifelregion finden. Die durch den Abbau aufgeschlossenen Vulkanbauten sind nicht nur für Vulkanologen von Interesse, auch Mineralogen und Mineraliensammlerkommen hier auf ihre Kosten. In den Steinbrüchen treten Mineralien zum Vorschein, die mächtige Gesteinsschichten über Jahrtausende vor Verwitterung beschützten.

    Die Eifel ist heute ein Eldorado für Mineraliensammler. Meist bahnen sich die Sammlerströme aus dem In- und Ausland ihren Weg in die klassischen Fundstellen wie Grauley Hillesheim, Rother Kopf, Löley bei Üdersdorf, Rothenberg Bell/Mendig um nur einige zu nennen. Hier sind die Fundaussichten meist gut. Der Weg in unbekannte Abbauten bleibt oft den lokalen Sammlern vorbehalten. Ein solch unbekannter Abbau ist der Goßberg.

    Geologie und Abbaugeschichte

    Südwestlich von Walsdorf erhebt sich der Goßberg, ehemals 614 m hoch, oder treffender ausgedrückt, die Reste des einstigen quartären Schichtvulkans. Über 100 Jahre Abbau zeigen sichtlich ihre Spuren. War und ist der Abbau des Goßbergs ein Segen für die Gemeinde Walsdorf, so sehen viele Landschafts- und Naturschützer in ihm ein Mahnmal der Zerstörung. An kaum einem anderen Vulkan in der Eifel kann man die Spuren des Abbaus so deutlich demonstrieren, wie es die folgenden Bilder zeigen.

  • Der Abbau von vulkanischen Gesteinen ist in der dünn besiedelten Eifel von wirtschaftlicher Bedeutung. Auch wenn heute durch den Einsatz von schweren Maschinen die Arbeitsplätze überschaubar sind, so leben doch viele Fuhrunternehmen vom Transport der abgebauten Gesteine. Besonders im Straßenbau sind vulkanische Schlacken und Basalte gefragt. Durch ihre Härte und Wasserdurchlässigkeit sind sie ideale Baustoffe im Tiefbau.

    Wann genau die Abbautätigkeit am Goßberg begann, ist schwer zu recherchieren. Topographische Karten aus dem Jahr 1878 belegen, dass der Goßberg zu diesem Zeitpunkt noch unversehrt war. Erstmals in der topografischen Karte von 1914 wird ein Abbau an der nordöstlichen Flanke des Vulkans dargestellt mit den Abmessungen von 180 m x 80 m. Bis 1939 vergrößerte sich der Steinbruch nur minimal und blieb bis 1955 fast unverändert. Ab 1964 nahm die Abbautätigkeit erheblich zu, so dass 1969 die Abbaufläche von 1,5 ha auf 4 ha sich vergrößerte. Bis 1977 verdoppelte sich die Abbaufläche wiederum auf ca. 7,5 ha, wobei in diesem Zeitraum auch der Gipfelbereich dem Abbau zum Opfer fiel. Bis 1982 wächst die Steinbruchfläche auf ca 10 ha und erstreckt sich über ein Areal von 11 ha.


    Bilder und Text von Günter Hohn und Karl Leu


    Walsdorfer Trockenmaar

    Das Ausbruchszentrum des Goßbergs liegt nordwestlichen Rand des Walsdorfer „Maares“. Das Walsdorfer Maar (Längserstreckung ca. 1150 m; Breite ca. 1000 m, Tiefen zwischen 30 und 75 m.), auch Schilierwiese genannt, zählt mit dem Dreiser Weiher zu den größten Eifel-Trockenmaaren. Das Walsdorfer Maar ist eines der älteren Ausbruchzentren des Westeifel-Vulkanfeldes. Der Beginn der vulkanischen Tätigkeit im nördlichen Bereich des Westeifel-Vulkanfeldes liegt etwa 700.000 – 400.000 Jahre zurück. Die meisten wassergefüllten Eifelmaare in der Region Daun, Gillenfeld und Manderscheid, also im südlichen Bereich des Westeifel-Vulkanfeldes, gehören zu einer jüngeren Periode vulkanischer Tätigkeit, die etwa 100.000 – 10.000 Jahre zurückliegt.

    Die älteren Maare unterscheiden sich von den jüngeren Maaren dadurch, dass sie keine in sich geschlossenen Tuffwälle mehr besitzen und nur noch als relativ flache Maarkessel in Erscheinung treten. Die jüngeren Maare wie zum Beispiel das Meerfelder Maar bei Manderscheid oder das Pulvermaar bei Gillenfeld haben noch recht tiefe Einbruchstrichter.


    Die Entstehung des Walsdorfer „Maar“-Gebietes lässt sich wie folgt schildern


    Die Entwicklung beginnt mit dem Ausblasen feiner Aschen, die aus noch engen aufreißenden Spalten und Schloten austreten. Mit der Aufweitung der Spalten und Schlote folgten immer gröbere Aschen bis hin zu Blöcken (Block-Tuff). Danach wechselten feinere und gröbere Ablagerungen in Abhängigkeit von der schwankenden vulkanischen Fördertätigkeit. Auch die Förderzentren verlagerten sich. So werden die Tuffablagerungen, die durch ein Ausbruchszentrum am Erbenschell gefördert wurden, von Tuffablagerungen eines Ausbruchszentrums am Orenberg überlagert. Diese vulkanischen Ausbrüche im Bereich des Walsdorfer „Maares“ sowie des Goßbergs, des Gonnenstalls und des Beuels in der näheren Umgebung des Walsdorfer Maares führten dann zur Leerung einer großen gemeinsamen Magmenkammer. Durch die Entleerung senkte sich die Decke der Magmenkammer, wodurch dann das Senkungsbecken des Walsdorfer „Maares“ entstand. Das Maar und die randlichen Vulkanberge sind also nicht das Ergebnis eines einmaligen vulkanischen Ausbruchs sondern das Ergebnis einer langen Entwicklungsreihe von vulkanischen Aktivitäten.

    (Quelle: GEO-Pfad ehem. VG Hillesheim)

    Der „Beuel“ der älteste quartäre Vulkan der Westeifel

    Zwischen Walsdorf und Zilsdorf begann vor ca. 1 Million Jahren, nach einer Ruhepause von ca. 25 Millionen Jahren, in der Westeifel erneut die vulkanische Tätigkeit. Der Beuelvulkan von dem heute nicht mehr viel verblieben ist, läutete damals eine weitere vulkanische Epoche ein, die bis heute andauert, wenn auch nicht viel davon sichtbar ist.

    Die Erhebung mit dem Flurnamen „Auf dem Beuel“ oder „Das Beuel“ liegt etwa einen halben Kilometer südwestlich von Zilsdorf. Bei ihm handelt es sich um die Reste eines vulkanischen Schichtvulkans, der im Wesentlichen aus Tuff-, Schlacken- und Basaltablagerungen besteht.

    Das Alter des Beuel-Vulkans wurde an Hand von Lavagesteinsproben mit ca. 970.000 Jahren bestimmt. Der „Beuel“ ist damit in der Westeifel der älteste Vulkan in der Quartär-Zeit. Der Name „Beuel“ leitet sich von Buel (mittelhochdeutsch: Buhil) oder Büchel ab, was unspektakulär so viel wie Anhöhe oder Erhöhung bedeutet.

    Es liegt nahe, dass die Lava des Beuel-Vulkans auf der gleichen etwa Nord-Süd verlaufenden Störungen aufgestiegen ist, wie in der Tertiär-Zeit vor etwa 32 Millionen Jahren die Lava des nördlich vom „Beuel“ gelegenen Arensberg-Vulkans.

    In den Tuffablagerungen des „Beuel“ findet man neben mitteldevonischen unter anderem auch Buntsandstein-Gesteinsbruchstücke, die belegen, dass zur Zeit des Ausbruchs hier noch Buntsandsteinablagerungen vorhanden waren, die bei der Eruption durchschlagen und dabei bruchstückhaft mitgerissen und zusammen mit den Tuffablagerungen wieder abgelagert wurden. Heute findet man die nächsten Buntsteinablagerungen erst westlich des Goßbergs etwa 3 km westlich des „Beuel“. Die Buntsandsteinschichten, die hier einmal am „Beuel“ vor etwa 1 Millionen Jahren vorhanden gewesen sein müssen, sind also seitdem abgetragen worden.

    Aufgrund der geologischen Besonderheiten und das darauf begründeten biologischen Artenreichtums wurden große Teile der Landschaft um Walsdorf-Zilsdorf in das EU-Natura 2000 Gebiet „Gerolsteiner Kalkeifel“ integriert.

    

    Dieses Projekt wurde von der Ortsgemeinde Walsdorf-Zilsdorf, in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung Vulkaneifel – Untere Naturschutzbehörde – gefördert. Auftraggeber: Ortsgemeinde Walsdorf-Zilsdorf

    Walsdorfer Siegeseiche - vier Jahreszeiten

    Die Walsdorfer Siegeseiche hat weit über 300 mal die vier Jahreszeiten erlebt.


    Baumart: Stiel-Eiche (Quercus robur)

    Alter: ca. 350 Jahre

    Umfang: 4.52 m (gemessen)

    Höhe: ca. 20.00 m


    Die Siegeseiche von Walsdorf

    In Deutschland wurden nach Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges im Jahre 1870 vielerorts sogenannte Siegeseichen gepflanzt. Der Siegestag wurde eine Zeit lang als Sedantag am 2. September jedes Jahres begangen. Dieser Tag erinnerte an die Kapitulation der französischen Armee am 2. September 1870 nach der Schlacht von Sedan. Damals errangen die deutschen, sprich bayerischen, preußischen, württembergischen und sächsischen Truppen den Sieg über den französischen Kaiser Napoleon den III., der bei der Schlacht von Sedan gefangen genommen wurde. Auch die Siegessäule in Berlin wurde anlässlich dieses Anlasses im Jahre 1872 errichtet. Siegeseichen wurden auch als Sedaneiche, Kaisereiche oder Friedenseiche bezeichnet und speziell nach der deutschen Reichsgründung im Jahre 1872 zu diesem Anlass gepflanzt. Aus den vorhandenen Unterlagen geht nicht hervor, ob diese Eiche hier in Walsdorf erst im Nachhinein, sie muss zu diesem Zeitpunkt schon um die 130 Jahre alt gewesen sein, als Siegeseiche bezeichnet wurde, oder ob es schon damals nach dem 30-jährigen Kriege üblich war, sogenannte Siegeseichen zu pflanzen. Dafür spricht auf jeden Fall die Friedenseiche Rammenau, die Ende des 30-jahrigen Krieges 1648 gepflanzt wurde.

    Auch die Sobieski-Eiche wurde laut einer Sage 1683 von den Bewohnern Ustrons als eine Art Siegeseiche gepflanzt, als Andenken an den Ritterzug der Truppen von König Jan Sobieski auf dem Weg zum belagerten Wien, um die Stadt von den Türken zu befreien.


    Botanisches zur Siegeseiche

    Eichen gibt es bereits seit der Tertiär-Zeit, also seit etwa 65 Millionen Jahren. Seitdem haben sich insgesamt 400 verschiedene Eichenarten entwickelt.

    Bei der Siegeseiche von Walsdorf handelt es sich um eine Hybridform, die sowohl Merkmale der Stileiche (kurzstielige Blätter) als auch der Traubeneiche (kurzstielige Früchte bzw. Eicheln) zeigt. Eichen gehören zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae), die unter natürlichen Wachstumsbedingungen zu den bedeutendsten Laubbäumen der Nördlichen Hemisphäre zählen.

    (Quelle: Hinweisschild)


    Naturdenkmal Siegeseiche Walsdorf

    Schutzzweck ist die Erhaltung des alten Solitärbaumes wegen seiner Eigenart, Schönheit und Seltenheit, seiner Bedeutung für den Naturhaushalt und das Orts- und Landschaftsbild sowie seiner naturgeschichtlichen und Landeskundlichen Bedeutung.

    (Rechtsverordnung vom 05. September 1985)

    Heckenlandschaft zwischen Walsdorf und Zilsdorf

    Bedeutung der Schutzgehölze/Schutzhecken

    Die Gemeinde Walsdorf-Zilsdorf liegt inmitten der westlichen Vulkaneifel, am Südrand der Hillesheimer Kalkmulde. Hier tragen noch Hecken in einer überwiegend landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft wesentlich zur Gliederung und Belebung des Landschaftsbildes bei.


    Hecken als Lebensraum

    Früher standen bei der Anlage einer Hecke neben Wind- und Erosionsschutz bestimmte Zwecke, wie z.B. Einfriedung von Parzellen und Viehweiden, Nutzholzerzeugung, Früchtelieferant oder als Bienenweide im Vordergrund. In der Nachkriegszeit überwogen nur noch Schutzfunktionen wie Wind- und Erosionsschutz. Hecken können aber sowohl für den Arten- und Biotopschutz als auch für das Landschaftserleben als Raum gliederndes Element eine entscheidende Rolle einnehmen.


    Die ökologische Bedeutung der Hecken hängt weitgehend von ihrer Ausbildung hinsichtlich Größe, Breite, Höhe, ihrem Alter (Wuchshöhe) und dem Vorhandensein von vor gelagerten Säumen ab (Abb. 1). Hecken stellen Teillebensräume (z.B. Rastplatz, Ansitz etc.) oder dauerhafte Lebensräume (z.B. Brut- und Wohnplatz) für eine Reihe von Vogelarten wie Neuntöter (Abb. 2) und Kleinspecht dar und bieten ideale Lebensbedingungen für eine große Anzahl anderer, verschiedener Tierarten.


    Gehölze wie Schlehe (Abb. 5), Weißdorn (Abb. 4) und Hundsrose (Abb. 3) sind als Nahrungspflanzen Blüten besuchende oder Blatt verzehrende Insekten und anderseits als (Dornen) Hecken bewohnender Singvögel und als Deckungsmöglichkeit für Niederwild unerlässlich. Die zwischen den Grünlandflächen mehr oder weniger regelmäßig geschnittene Heckenzüge bestehen hauptsächlich aus Sträuchern und sind häufig mit Einzelbäumen versetzt, so genannten Baumüberhältern.


    Baumhecken

    Die Baumhecken sind durch in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen – zwischen 2 und 10 m – auftretende Bäume charakterisiert (Abb. 6). Typische Baumarten sind Berg-Ahorn, Rotbuche, Kirsche, Hainbuche, Birke, Schwarzerle und wenige andere Arten. Bei den heckenartig geschnittenen Sträuchern handelt es sich zumeist um Weißdornarten, Feldahorn und Hainbuche. Seltener findet man Schlehe und Hasel.


    Strauchhecken

    Die Strauchhecken sind deutlich seltener. Die Schnitthöhe liegt zwischen 0,8 und 3 m Höhe. Hier dominieren die zuvor genannten Straucharten. Zumindest einige der Strauchhecken sind aus Baumhecken durch gezieltes Herausschlagen der Bäume hervorgegangen. Säume sind aus ökologischen Gründen an den Heckenzügen wichtig, aber nicht ausgebildet, wenn die Grünlandnutzung bis an die Hecken reicht.


    Schutz-, Pflege- und Entwicklung von Hecken

    In den vergangenen Jahren ist das öffentliche Bewusstsein gewachsen, die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft, sowie das damit oft verbundene kulturelle Erbe zu erhalten und zu pflegen. Das gilt insbesondere auch für die noch bis heute erhaltenen Heckenlandschaften in der Eifel.

    Eine fachgerechte Heckenpflege bereichert die Landschaft und begünstigt viele Insekten vertilgende Vogelarten wie z.B. den Neuntöter. Schutz- und Pflegemaßnahmen gewährleisten die Entwicklung von Hecken sowohl aus landschaftsästhetischer als auch landschaftsökologischer Sicht und tragen zur Vernetzung der zahlreichen Naturschutzgebiete bei.

    Altstraßbach

    Die Quelle am Altstraßbach wurde in den 1940er Jahren bei Baumaßnahmen für den Westwall gefasst. Sie ist mäßig mineralisiert, weist aber einen hohen CO2-Gehalt von 3500 mg je Liter auf. Die Wassertemperatur schwankt zwischen 6°C und 11°C. Es handelt sich hier um eine „Mofetten“-Quelle. Das in der Auflockerungszone und einigen Klüften zirkulierende Wasser hat nur eine geringe Verweildauer und wird im Quellbereich nach oben gedrückt.


    Der direkte Zugang zum Quell-Bunker ist aus Sicherheitsgründen durch eine Tür verschlossen. Bei geringer Luftbewegung sammelt sich am Bunkerboden eine bis zu 20 cm hohe, unsichtbare CO2-Schicht. Tiere und Menschen, die diesem Bereich zu nahe kommen, geraten bei Einatmung des Gases in Todesgefahr! Besonders bei Hunden und gestürzten Kindern ist Vorsicht geboten. Es genügen nur wenige Atemzüge, um zu sterben. Auch außerhalb des Gemäuers sollten Besucher mit Kerze oder Feuerzeug den CO2-Test machen: erlischt die Flamme, ist die CO2-Konzentration sehr hoch.

    Anfahrt:

    B421 Richtung Zilsdorf, in Zilsdorf auf die Talstraße abbiegen, die Quelle befindet sich auf der linken Seite gegenüber den Windrädern.

    • Koordinaten: 50°16.177’N, 6°44.452’E
    • Gemeinde/Ort: Walsdorf-Zilsdorf
    • Höhenlage: 557 m üNN
    • Wassertemp.: 6,0°C bis 11°C
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